S06:
Können alle Wunden heilen?
Schuld und Vergebung in der Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen
Inhalte
Am Lebensende spielt die Frage nach Schuld und Vergebung eine bedeutende Rolle. Für ein gutes Sterben ist es meist sehr wichtig, seine „Angelegenheiten“ zu regeln, „offene Rechnungen“ zu begleichen oder in manchen Angelegenheiten und Beziehungen „reinen Tisch“ zu machen. Diese Aufgabe steht vor den Sterbenden aber auch vor ihren Angehörigen. Kurz vor dem Tod gibt es noch einmal die Chance, alte Verletzungen und eigenes Versagen zur Sprache zu bringen. Dann ist Vergebung und Versöhnung möglich.
Auf einer anderen Ebene spielt das Thema Schuld ebenfalls eine Rolle. Angehörige, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte bleiben den Sterbenden immer wieder etwas schuldig. Hoffnungen auf Heilung werden enttäuscht, nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden, das Loslassen des geliebten Menschen fällt manchem schwerer als erwartet, manches kann nicht mehr besprochen und geklärt werden.
Durch Rückgriff auf psychologische, philosophische und religiöse Einsichten wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Ziele u. Arbeitsweg
- Persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema
- Kennenlernen von neuen Denk- und Verhaltensweisen im Umgang mit Schuld und Vergebung
- Einblick erhalten in Möglichkeiten des Redens über Schuld
- Erweiterung der Kenntnisse und Fähigkeiten Versöhnungsprozesse zu gestalten und zu begleiten
- Reflexion der Rolle als Begleiter*in, als Angehörige*r, als ... beim Umgang mit Schuld und Vergebung
- Vortrag, Diskussion
Ziegruppe
Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Seelsorger*innen, Hospizmitarbeiter*innen, alle Interessierten
Termin
Beginn: Freitag, 21. Oktober 2022, 16.00 Uhr
Ende: Samstag, 22. Oktober 2022, 16.30 Uhr
Anmeldung: bis 7. Oktober 2022
Kursgebühr
139,-- Euro
224,-- Euro (inkl. Übernachtung / Verpflegung)
Leitung
Dr. Martin Weiß, Theologe, Lebens- und Organisationsberater, Ethikdozent in der Pflegeausbildung, Transaktionsanalytischer Berater (DGTA), Systemischer Berater (IWSP)