L10:
Sorgekultur. In welcher Gesellschaft werden wir morgen sterben? - Online!
Der Mensch lebt nicht von Autonomie allein. Auch wenn das Bundesverfassungsgericht allen Deutschen das Recht auf Suizid und Suizidassistenz einräumt. Wir erleben seit einiger Zeit unmittelbar, dass wir ganz neu und anders aufeinander angewiesen und verwiesen sind. Wir leben immer schon sinnvoll und glücklich in der absichtslosen und freundschaftlichen Sorge anderer und aus der Sorge für andere.
Vortrag von Prof. Andreas Heller
Inhalte
Die lange Tradition der Hospizarbeit hat gezeigt, dass Menschen im Sterben in Beziehungen aufgehoben sein wollen. Begleitung, Solidarität bis zuletzt, Sorge am Lebensende gehen uns alle an. Wir sollten die Kompetenz zur Empathie, zum auch wortlosen Dasein nicht an Experten und Organisationen delegieren. Wir brauchen eine Umorientierung, hin zu Gemeinden, Nachbarschaften, Dörfern und Stadtteilen, in denen eine selbstverständliche, mitleidenschaftliche Sorge miteinander praktiziert wird; caring communities, sorgende Gemeinden, sind das visionäre Bild einer Hospiz-Gesellschaft von Morgen.
Ziele
Prof. Andreas Heller, ausgewiesener Kenner der Hospizbewegung, möchte mit seinem Vortrag für eine paradigmatische Wende sensibilisieren, indem er die Frage aufwirft, wie eine sorgende Gesellschaft von morgen aussehen kann, in der Menschen - ganz im Sinne der Hospizbewegung - in Würde leben und sterben können.
Zielgruppe
Vorstände, Koordinatoren, Hospizmitarbeiter, alle Interessierten
Termin
Donnerstag, 13. Januar 2022, 19.00 Uhr
Anmeldung: bis 10. Januar 2022
Kursgebühr
15,-- Euro
Leitung
Andreas Heller, Prof. für Palliative Care und Organisationsethik an der Karl- Franzens-Universität Graz / Österreich